Den Namen trägt die Eintagsfliege von ihrer Lebenszeit. Die erwachsenen Tiere leben zwischen wenigen Minuten und selten länger als einer Woche, durchschnittlich 1 bis 2 Tage. Das 1- bis 4jährige Larvenstadium verbringt das Insekt im Wasser.
Merkmale
Die Eintagsfliegen besitzen große Flügel, sie sind von zarter Gestalt mit einer gelblich- bis graubraunen Färbung. Die Brust ist verhältnismäßig kräftig gebaut, da hier das Vorder- und das Hinterflügelpaar ansetzen. Die Vorderflügel sind erheblich größer, alle Flügel sind längs und quer geädert. Sie sind steif und nicht faltbar, außerdem können sie nur auf und ab bewegt werden. Daher erweisen sich Eintagsfliegen als schlechte Flieger. Es ist nur Flattern und schwebendes Gleiten möglich, als Steuer dienen die Hinterleibsanhänge.
Ihre Beine erscheinen schlank und schwach, die Weibchen sind stets einige mm länger als die Männchen.
Die Larven haben große Facettenaugen und gut entwickelte Mundwerkzeuge. Als auffälliges Merkmal besitzen sie 3 Hinterleibsfäden.
Verbreitung
Die Eintagsfliegen lassen sich in allen Erdteilen finden, Hauptverbreitungsgebiete sind die Gemäßigte Klimazone und die Gebirgsländer.
Gefährdung und Schutzstatus
Für Ephemeroptera sp. besteht keine Gefährdung.
Lebensweise
Die gefräßigen Larven sind nicht wählerisch und fressen alles, was ihr Lebensraum zu bieten hat. Ihre Kost beinhaltet neben tierischer Kost, wie Mückenlarven oder Hüpferlingen, auch pflanzliches Material. Dabei ist egal, ob es lebendes oder verwesendes Material darstellt, es wird in jedem Fall mit den Mundwerkzeugen zerkleinert und im Darm verdaut. Die Zeit der Entwicklung im Wasser beläuft sich aufgrund der teilweise spärlichen Mahlzeiten auf ca. 2 Jahre.
Die Eier der Eintagsfliegenlarve werden von vielen anderen Räubern gerne verspeist, wie zum Beispiel der Köcherfliegenlarve oder Schnecken. Sollten aus den Eiern bereits Larven geschlüpft sein so stellen ihnen Rückenschwimmer und Gelbrandkäfer nach. Wenn dieser verlustreiche Zeitraum vorüber und die Larve ausgewachsen ist, beginnt die Metamorphose zum fast fertigen Insekt. Dabei bilden sich bei der Häutung reichliche Gasmengen zwischen alter und neuer Haut, durch die ein Auftrieb entsteht der das Tier aufschwimmen lässt. Von der Wasseroberfläche entsteigen sie dann über Schilfstängeln oder Steine. Bereits vor der letzten Häutung sind sie flugfähig und machen oftmals einen Testflug. In der letzten Larvenhülle bleiben dann die Tracheenkiemen zurück.
Oftmals findet die letzte Häutung synchron statt, deshalb entstehen große Schwärme männlicher Eintagsfliegen. Weibliche Tiere fliegen in diese Wolken und werden von den Männchen ergriffen, die Paarung erfolgt im Flug. Das fertige Insekt hat verkümmerte Mundwerkzeuge und muss fasten. Die Zeitspanne außerhalb des Wassers wird ausschließlich zur Begattung und Eiablage genutzt. Das Weibchen fliegt einige Kilometer entgegen der Fließrichtung und legt die Eier ab, bevorzugt werden Fließgewässer anstatt von Stillgewässern.
Besonderes
Erstmals wurde die Eintagsfliege 1766 mit lediglich einer Gattung genannt. Es werden heute immer noch neue Eintagsfliegenarten entdeckt, man kann davon ausgehen, dass etwa 1500 Arten weltweit vorkommen. Im Deutschen werden sie auch Maifliegen genannt.
Einzigartig im Tierreich ist, dass die Funktion des Darmtraktes vorerst der Verdauung dient und beim erwachsenen Tier der Aerostatik. Durch Verengung der Speiseröhre und Abschnüren des Dünndarms kann der Körper beim Schlucken von größeren Mengen Luft aufgebläht werden. Bei so praller Gasfüllung kann sogar der Effekt eines Fallschirms möglich werden. Außerdem vermutet man, dass dieser Druck der Luft auf die Eierstöcke die Entleerung fördert.