Die Deutsche Wespe ist eine der am häufigsten vorkommenden Wespenarten Europas. Eine genaue Artenbestimmung lässt sich anhand der charakteristischen Gesichtszeichnung durchführen.
Merkmale
Die Deutsche Wespe ist schwarz mit gelben Zeichnungen an den Hinterleibssegmenten und einer Behaarung auf Kopf und Brustteil. Auf dem Kopfschild der Deutschen Wespe befinden sich 3 schwarze Punkte, wovon 2 nicht immer typisch ausgeprägt sind. Die Extremitäten sind überwiegend gelb gefärbt. Die mittellangen Fühler, die aus 2 Elementen bestehen, weisen eine dunkelgraue bis schwarze Färbung auf.
Die Königin der Deutschen Wespe kann eine Länge von bis zu 20 mm erreichen. Ihre Arbeiterinnen werden 12-16 mm und die Drohnen 13-17 mm lang.
Königinnen und Arbeiterinnen tragen einen Stachel, die Männchen stechen nicht. Der Stachel ist mit einer Giftblase kombiniert und wird zum Erbeuten von Nahrung sowie zur Verteidigung genutzt.
Verbreitung
Vespula germanica bewohnt alle Erdteile. Die Art ist auch im Nationalpark Donau-Auen anzutreffen und baut ihre Nester an hochwassergeschützten Standorten.
Gefährdung und Schutzstatus
Diese Wespenart ist nicht gefährdet.
Lebensweise
Die Entwicklung beginnt im Frühjahr durch ein befruchtetes Weibchen, die Königin. Zunächst wird meist in einem unterirdischen Hohlraum mit dem Bau der ersten Zellen für die Larven begonnen, die den Waben der Bienen sehr ähnlich sind. Immer werden die Nester versteckt und nie im Freien angelegt. Später übernehmen die Arbeiterinnen diese Tätigkeit. Das Nest selbst besteht aus einer Art Papiermasse, die aus altem trockenem Holz und Speichel gefertigt wird. Die Farbe des Nestes ist dem verwitterten Holz entsprechend aschgrau. Die Brutpflege ist ähnlich intensiv wie bei den Bienen, ebenso ist der gesamte Staat arbeitsteilig organisiert. Am Ende eines Wespenjahres erreicht das Volk eine Stärke von bis zu 8000 Individuen. Bis auf einige befruchtete Weibchen stirbt das gesamte Wespenvolk im November.
Als Nahrung dienen Fliegen, Mücken und Raupen, im Herbst überreifes Obst. Die erbeuteten Tiere werden im Flug oder auf Blüten überwältigt. Die Beute wird zerkaut und zu kleinen Kügelchen geformt. Auf Speisen des Menschen fliegen Wespen nur, weil sie kampflos und bequem zu erbeuten sind. Den Zucker aus der Nahrung verwenden sie, um sich selbst zu ernähren. Mit dem Eiweiß wird der Nachwuchs gefüttert. Im Normalfall wird die Deutsche Wespe dem Menschen nicht lästig und wenn, so kann man daran denken, dass Wespen eine wichtige Funktion im ökologischen Netz der Natur ausfüllen.
Besonderes
Die gelbschwarze Körperzeichnung dient als Warnfarbe vor möglichen Fressfeinden, die vor allem unter den Vögeln zu suchen sind. Einige wie der Bienenfresser haben sich allerdings auf das Jagen von Großinsekten spezialisiert, wobei durch kräftige Hiebe auf eine Unterlage das Beuteinsekt getötet und durchgeknetet wird und sich die Giftdrüse des Stachels entleert. Dann wird die Beute verschluckt oder an die Jungen verfüttert.