Finken – Buchfink

Fringilla coelebs

Der Buchfink ist eine der häufigsten Vogelarten Europas. Seine schmetternde Gesangsstrophe, der „Finkenschlag“, ist bei schönem Wetter schon Ende Februar zu hören. Am liebsten singt der Buchfink von einem erhöhten Platz aus, mit seinem durchdringenden „hriiit“, dem Regenruf, hat man ihm die Fähigkeit der Wettervorhersage nachgesagt.

Merkmale
Der spatzengroße männliche Vogel hat ein prächtiges, buntes Gefieder. Der blaugraue Kopf, die weinrote Brust und der stahlblaue Schnabel sind unverkennbar. Das Weibchen trägt zwecks Tarnung am Nest ein schlichteres Federkleid mit beige-grünlichen Farbtönen und einen hellbraunen Schnabel. Charakteristisch sind auch die weißen Flügelbinden und Schwanzkanten. Ein weiteres Merkmal ist der grünliche Bürzel.

Fringilla coelebs läuft auf dem Boden mit raschen Trippelschritten unter rhythmischem Kopfnicken. Im Flug kann man einen typischen Wellenflug erkennen. Sollte Gefahr drohen, so schlägt er mit einem scharfen „fink“ Alarm.

Verbreitung
Der Buchfink ist der am weitesten verbreitete Vogel Mitteleuropas, er besiedelt vor allem Landschaften mit Baumbeständen, Sträuchern und Parks. Gerne besucht er auch die feuchten Uferflächen der Seitenarme im Nationalpark Donau-Auen, wo man ihn gut beobachten kann.

Gefährdung und Schutzstatus
Es besteht keine Gefährdung.

Lebensweise
Der kunstvoll fest geflochtene Nestnapf wird alleine vom Weibchen in einem Astquirl errichtet. Dazu verwendet es auch klebrige Spinnfäden und Raupengespinste, um eine optimale Tarnung zu gewährleisten. Als Standort sucht es sich gerne die Nachbarschaft des ärgsten Feindes, des Sperbers aus. Raubvögel jagen nämlich nicht in der Nähe ihrer Nester, sie vertreiben auch andere Jäger, daher besteht ein besonderer Schutz. Die 4 bis 6 Eier werden vom Weibchen alleine ausgebrütet. Dann werden sie von beiden Elternteilen gemeinsam mit Insekten und deren Larven gefüttert. Meist werden 2 Bruten durchgeführt.

Die meisten unserer Buchfinke ziehen ab Ende September in die Mittelmeerländer, im März kehren die Männchen vor den Weibchen in ihre Heimat zurück. Viele alte Männchen überwintern als Standvogel bei uns, wo sie auch gerne im Winter an das Futterhaus kommen. Im Herbst und Winter gehen die Buchfinken zu vegetarischer Ernährung über. Dazu zählen vor allem Samen, keimende Saat, Beeren und Knospen. Sie ziehen dann in Schwärmen über die Äcker und sind oft mit Bergfinken aus Nordeuropa vergesellschaftet.

Besonderes
Als einer der fleißigsten Sänger bekannt, kann man im Mitteleuropa verschiedene Formen des Buchfinkenschlags feststellen, je nach Region erklingt sein Lied als eigenständiger Dialekt. Buchfinkenjunge lernen nämlich von benachbart nistenden Männchen bzw. von ihren Vätern das Singen durch Zuhören. Der Finkenschlag besteht aus 2 Teilen. Der 1. Teil ist angeboren, der 2. in dem sich die Stimme regelrecht überschlägt ist gelernt. Der Gesang dient unter anderem der Revierabgrenzung.

Da im Winter bei uns nur Männchen zu sehen sind, gab der berühmte Naturwissenschaftler Carl von Linne dem Buchfink den Namen „coelebs“, was so viel wie ehelos bedeutet.

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