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Bienen – Blattschneiderbiene

Megachile sp.

Die verschiedenen Blattschneiderbienen oder Tapeziererbienen kleiden ihre Brutzellen mit abgeschnittenen Blattstücken aus. Sie gehören zu den unterstützungswürdigen Wildbienenarten, die wir durch „Insektenhotels“ fördern können.

Merkmale
Erkennbar sind die Blattschneiderbienen an ihrem nach oben gestreckten Hinterleib. Auch der sehr breite Kopf, ebenso Bruststück und Hinterleib sind unverkennbare Merkmale.

Das Weibchen trägt eine auffällig gefärbte Bürste, oft orangerot, auf der Bauchseite. Dort kann die Ernte transportiert werden. Das Männchen hat keine solche Pollentransportmöglichkeit.

Verbreitung
Blattschneiderbienen sind fast weltweit verbreitet, einige Arten sind in Mitteleuropa häufig. In Österreich kommen neben den Imkerbienen in etwa 650 Arten an „anderen“ Bienen, den Wildbienen vor. Aufgrund des hohen Totholzanteils sind Blattschneiderbienen auch im Nationalpark Donau-Auen verbreitet.

Gefährdung und Schutzstatus
Von den bekannten Arten ist die Mehrheit in ihrem Bestand gefährdet, die Artenvielfalt ist alarmierend zurückgegangen. Die Gründe reichen von stärkeren chemischen Umweltbelastungen bis zum Mangel an geeigneten Nistplätzen und Verminderung des Nahrungsangebotes.

Lebensweise
Viele Hautflüglerarten können sich ihre Nistlöcher nicht selbst bohren sondern verwenden bereits vorhandene Löcher, zum Beispiel alte Bohrgänge von Holzkäfern. Die Blattschneiderbienen sind intensive Blütenbesucher wo sie Pollen und Nektar fressen. Daneben benötigen sie auch für ihre Brut große Mengen dieser Nährstoffe. Deshalb sind viel mehr Blütenbesuche notwendig als zur Eigenversorgung nötig. Neben Obstbäumen sind auch Beerensträucher und Feldfrüchte auf diese Pollenüberträger angewiesen.

Ab etwa Mai kann man Blattschneiderbienen bei ihrer Tätigkeit beobachten. Sie schneiden für ihren Gebrauch exakt kreisrunde Blattteile vom Rand aus den gewählten Pflanzenarten heraus, rollen sie zusammen und transportieren sie unter ihrem Bauch zur Bruthöhle. Vorzugsweise nutzen sie Rosen, Flieder, Brombeeren oder Eichen. Die betroffene Pflanze wird dadurch nicht in Mitleidenschaft gezogen. Aus diesen Blattstückchen formen sie kleine, fingerhutartige Bruträume die aneinander gereiht werden. In jede Zelle wird Pollenvorrat und 1 Ei gelegt, anschließend wird die Zelle mit weiteren Blattstückchen verschlossen. Nachdem die geschlüpfte Larve den Vorrat binnen einiger Wochen gefressen hat und fertig entwickelt ist, spinnt sie sich in einen Kokon ein und überwintert darin. Nächstes Frühjahr schlüpfen die Tiere als fertige Bienen.

Megachile sp. nimmt sich wenig Zeit zum Flirten. In wenigen Sekunden nähert sich das Männchen schubweise unter lautem Brummen einem Weibchen, wenn es gerade eine Blüte nach Nahrung absucht. An dem besonderen Brummton und der Art der Bewegung wird ein möglicher Partner erkannt. Wenn sie bereit ist, darf das Männchen auf ihrem Rücken landen und sich mit ihr paaren.

Besonderes
In Nordamerika und Europa wird die Blattschneiderbiene Megachile rotundata speziell zur Bestäubung von Luzerne gezüchtet.

Während die Honigbienen in erster Linie an Massentrachten interessiert sind bestäuben Wildbienen weitab von Bienenständen über 80% der Blütenpflanzen, darunter auch seltene und gefährdete Arten, und stellen somit die wichtigsten Bestäubungsinsekten dar!

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