Der Baummarder ist im Gegensatz zum Steinmarder recht selten und daher kaum bekannt. Kennzeichnend für ihn ist der charakteristische gelbe Kehlfleck, der in einem Zipfel ausläuft. Aufgrund seines früher sehr begehrten Pelzes wird er auch als Edelmarder bezeichnet. Das sehr gewandte Tier kann bis zu 4 m weit springen, wenn es bei der Verfolgung eines Beutetieres notwendig sein sollte.
Merkmale
Der Baummarder ist mit seinem langen und dichten Fell gut an Kälte angepasst. Seine Pfoten sind behaart, dadurch kann er auch auf vereisten Flächen gut klettern und gehen. Er besitzt ein kastanien- bis dunkelbraunes Fell mit einem langen buschigen Schwanz, der als wichtiges Gleichgewichtsorgan für die Balance beim Klettern und Springen dient. Da der Baummarder zu den Raubtieren gehört, besitzt er ein kräftiges Gebiss mit 38 Zähnen, sein Geruchssinn ist ebenfalls gut entwickelt. Die langen Borstenhaare an der Oberlippe ergänzen den Tastsinn.
Wie viele Marder hat er einen langgestreckten Körper mit relativ kurzen Beinen. Der Kopf trägt eine dunkle Nase und dreieckige, gelbgeränderte Ohren.
Verbreitung
Die Heimat des Baummarders sind weite Teile Europas, im Gebirge findet man ihn bis zur Baumgrenze. Im Nationalpark Donau-Auen hat er vor allem in den zur Harten Au gehörenden, bewaldeten Teilen seinen Lebensraum.
Gefährdung und Schutzstatus
Als natürliche Feinde des Baummarders gelten nur Greifvögel wie der Uhu und Füchse.
Der Mensch ist jedoch die weitaus stärkere Bedrohung - aufgrund der Zerstörung des Lebensraumes und den Gefahren des Autoverkehrs. Aufgrund seines großen Verbreitungsgebietes ist er aber nicht akut bedroht.
Lebensweise
Martes martes ist ein Bewohner von Wäldern, die einen alten zusammenhängenden Baumbestand aufweisen können. Er folgt dem Menschen im Gegensatz zum Steinmarder nicht in die Nähe von Siedlungen. Der Baumarder ist ortstreu und markiert sein Revier, welches ca. 100 bis 200 Hektar groß ist, regelmäßig. Dazu stehen Harn, Drüsen an Bauch und Sohlen sowie Analdrüsen zur Verfügung. Das Nahrungsspektrum ist weit gestreut. Früchte, Nüsse, Beeren und Honig machen etwa ein Viertel aus. Der überwiegende Teil sind jedoch Säugetiere, wobei Nager wie die Maus überwiegen. Der verbleibende Rest wird aus Insekten, Vögeln, Eiern und Aas abgedeckt. Mit dem Verlauf der Jahreszeiten ändert sich die Zusammensetzung der Nahrung.
Die Art ist nacht- und dämmerungsaktiv, selten ist sie auch am Tag unterwegs. Als Behausung wählt der Baummarder bevorzugt verlassene Eichhörnchenkobel, Greifvogelnester oder Spechthöhlen. Jede Nacht legt er mehrere km zurück, überwiegend am Boden.
Nur alle 2 Jahre ist das Weibchen paarungsbereit und kann für Nachwuchs sorgen, die Tragzeit beträgt 8 bis 9 Monate. Die 2 bis 7 Jungen bleiben oft das 1. Lebensjahr im Revier ihrer Mutter und werden frühestens mit 14 Monaten geschlechtsreif.
Besonderes
Wie bei vielen anderen Landsäugetieren wird man eher Hinweise auf die Baummarder als die Tiere selbst finden. Die Losung wird auf den von Mardern geprägten Pfaden abgelegt. Sie kann der Jahreszeit entsprechend eine unterschiedliche Zusammensetzung haben, zum Beispiel nur aus Vogelbeeren.
Im Schnee kann man die großen Pfotenabdrücke finden, alle 4 Tatzen in einer Kreisform lassen darauf schließen, dass er nach einem Sprung an dieser Stelle aufgekommen ist.