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Mehr Wasser im Fadenbach - Ein Erfolg für Lebensraum und Natur

Donnerstag, 07.11.2024 , Orth/Donau

Viele Naturschutzprojekte im Nationalpark Donau-Auen folgen dem Motto „Wasser für die Au“. Dazu zählen großräumige Uferrückbauten und Gewässervernetzungen ebenso wie lokale Verbesserungen für Auenrandgewässer. So steht seit vielen Jahren der Fadenbach im Fokus vielfältiger Bemühungen. Dieser verlandende einstige Nebenarm der Donau konnte im Gewässerabschnitt zwischen Orth/Donau und Eckartsau heuer bereits mehrfach dotiert werden.

Bereits kurz nach der Gründung des Nationalpark Donau-Auen im Jahr 1996 richtete die Nationalparkverwaltung ihre Bemühungen auf den Fadenbach. Im Rahmen des EU geförderten Life-Projektes „Gewässervernetzung und Lebensraummanagement Donau-Auen“ wurden ab 1998 Voraussetzungen geschaffen, diesen Gewässerzug wieder vermehrt mit Wasser zu versorgen. Zu den umgesetzten Maßnahmen zählten u. a. Feinsedimententfernung und Errichtung von Überlebenstümpeln für geschützte gewässerbewohnende Tier- und Pflanzenarten. Die Nationalparkstrecke des Fadenbachs wurde von Orth/Donau bis Witzelsdorf auf eine Dotation vorbereitet.

In Folge konnte der Fadenbach-Wasserverband mit Finanzierung durch die Niederösterreichische Landesregierung auch stromauf einen Teil des Gewässerzuges revitalisieren und die Verbindung zum Kühwörther Wasser, Untere Lobau wiederherstellen. Bei stärkeren Hochwässern kann seither über diese Strecke Wasser in den oberen Abschnitt des Fadenbachs eingeleitet werden.

Anlässlich der umfassenden Sanierung des gesamten Marchfeldschutzdammes, die ab 2017 durchgeführt wurde, erreichte die Nationalparkverwaltung gemeinsam mit der Naturschutz- und Wasserrechtsbehörde, dass das Siel bei Orth/Donau, ein Durchlass im Damm, wieder für Dotationszwecke geöffnet wird. Der lokale Einlaufbereich des Fadenbachs wurde dafür umgebaut und seitens Wasserverband eine Wehranlage errichtet. Seitdem ist hier wieder eine längerfristige Nutzung hoher Donauwasserstände möglich. Einströmendes Wasser kann nach Orth/Donau oder Richtung Eckartsau geleitet werden und trägt kleinräumig zur Verbesserung der Grundwasserdynamik in der Au landseits des Schutzdammes bei.

Heuer zeigen sich gute Erfolge für den Fadenbach: Bereits achtmal konnte er durch den Wasserverband über das Orther Siel dotiert werden. Über längere Zeiträume waren hohe Spiegellagen im Gewässerzug sichtbar, die Maßnahmen bewähren sich. Zusätzlich wurde durch das Hochwasser der Grundwasserspiegel für geraume Zeit angehoben. Auch auf dem Auerlebnisgelände Schlossinsel im schlossORTH Nationalpark-Zentrum sehen Besucherinnen und Besucher die positiven Effekte der Dotation, vermehrt führen die umgebenden Gewässerabschnitte ausreichend Wasser.

Behördliche Voraussetzung dafür, den Fadenbach bei Hochwasser wieder speisen zu dürfen, sind jedoch Verbesserungen der Lebensbedingungen für geschützte Arten. Denn einströmendes Donauwasser ist reich an Schweb- und Nährstoffen. Dies kann die typischen Artengemeinschaften und somit die ökologische Funktion der stehenden, mit Klarwasser gespeisten Auenrandgewässer beeinträchtigen. Zu den betroffenen Arten zählen diverse Wasserkäfer, Libellen, Amphibien, aber auch der stark bedrohte Hundsfisch, der im Fadenbach ein letztes Vorkommen zeigt. Ebenso geschützte Wasserpflanzen wie die seltene Krebsschere. Daher werden - als Begleitmaßnahme zur verstärkten Dotation - im Fadenbach-Abschnitt Orth/Donau bis Eckartsau durch die Nationalparkverwaltung diesen Herbst und folgend noch bis 2025 mehrere neue geeignete Kleingewässer geschaffen. Diese Projekte werden unter Förderung durch EU, Bund und Land Niederösterreich umgesetzt.

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