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Im sommerlichen Dickicht der Donau-Auen

Montag, 12.08.2024 , Orth/Donau

Ein Ausflug in den Nationalpark Donau-Auen macht dieser Tage deutlich: Im Sommer säumt üppiges Grün die Gewässerufer und verstärkt den Anschein einer fernen Dschungellandschaft.

In manchen Teilen des Nationalpark Donau-Auen wähnt man sich dieser Tage in den Tropen. Nicht nur die Hitze und Luftfeuchte halten an, auch die bodennahe Vegetation ist üppig. Neben diversen anderen Vertretern prägen im Sommer insbesondere zwei Pflanzen den nun schier undurchdringlichen Unterwuchs: die oftmals übermannshohe Brennnessel sowie das wuchernde Drüsige Springkraut.

Die Brennnessel (Urtica dioica) nutzt das gute Nährstoffangebot der regelmäßig überschwemmten Auwaldbereiche und kann dort Wuchshöhen von bis zu 2,5 Metern erreichen. Sie bildet ein dicht verwobenes Dickicht, bietet so diversen Tieren Verstecke und trägt zum Mikroklima der bodennahen Waldbereiche bei. Außerdem ist sie eine wichtige Futterpflanze für viele Lebewesen, unter anderem Schmetterlingsraupen.
Mit einem Augenzwinkern kann man der Brennnessel noch eine weitere Funktion im Nationalpark Donau-Auen zuschreiben: Sie trägt zur Beruhigung sensibler Bereiche bei - ist sie doch ein Garant, dass die Gäste auf den Wegen bleiben, um nicht unliebsame Begegnung mit ihren Brennhaaren zu machen.

Das intensiv rosa blühende Drüsen-Springkraut (Impatiens glandulifera) begleitet uns im späteren Sommer ebenfalls, oft dominiert es die Ufer an den Gewässerzügen. Es ist sehr raschwüchsig und benötigt viel Wasser. Wie die Brennnessel ist auch diese Pflanze vor allem in der „Weichen Au“ zu finden, wo die Uferzonen genügend Licht bieten. Als Zierpflanze wurde die aus Indien stammende Art im 19. Jahrhundert angesiedelt und machte sich leider rasch selbstständig. Sie kann sich im Konkurrenzkampf gegenüber heimischen Pflanzen vielfach durchsetzen, verdrängt diese teilweise und hat sich längst in allen österreichischen Bundesländern entlang der Gewässer etabliert. Dort bildet sie weite, geschlossene Bestände. Immerhin wird sie von diversen Insekten genutzt, ist aber dennoch ein Beispiel für die Problematik eingeschleppter Arten.

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