Eingriffe/Nutzung
Die Donau wurde im 19. Jahrhundert reguliert, dies war erforderlich um die Schifffahrt zu erleichtern und die Agrarlandschaft des Marchfeldes vor Hochwässern abzusichern. Dadurch kam es aber auch zu einer grundlegenden Verschiebung der ökologischen Gegebenheiten im Gewässersystem: die Kanalisierung des Hauptstromes mit befestigten flussbegleitenden Uferdämmen, die Abtrennung von Nebenarmen, die Einschränkung der Hochwassereinwirkung auf die Auenlandschaft und einen höheren Wasserrückhalt in den Altarmen durch den Einbau von rückstauenden Traversen. Der Hauptstrom wurde durch wasserbauliche Maßnahmen (Baggerungen, Einbau von Buhnen und Leitwerken, ...) an die technischen Erfordernisse der Schifffahrt angepasst.
Seit den 1950iger Jahren wurde in Österreich eine beinahe lückenlose Kette von Donaukraftwerken errichtet. Nur die Wachau und der Bereich im Nationalpark Donau-Auen blieben als freie Fließstrecken erhalten. Die Kraftwerke haben den durchgehenden Donaustrom in eine Abfolge von Stauseen gewandelt, behindern die Wanderung der Tierwelt und halten das Geschiebe zurück. Dies verstärkt auch maßgeblich die "Selbsteintiefung" der Donau. Derzeit beträgt diese rund 1-2 cm pro Jahr, es gibt jedoch starke lokale Unterschiede. Es besteht akuter Handlungsbedarf, um die Auenlandschaft zu sichern und ihrer Entkoppelung vom Wassergeschehen der Donau entgegen zu wirken.
Im Rahmen des gestoppten "Flussbaulichen Gesamtprojekts" waren umfassende Maßnahmen geplant, welche die Rahmenbedingungen für die Schifffahrt verbessert und zugleich umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen im Nationalpark wie Gewässervernetzung und Uferrückbau ermöglicht hätten. Der Antrag auf Umweltverträglichkeitsprüfung wurde 2016 seitens viadonau zurückgezogen und das Gesamtprojekt wird in der geplanten Form nicht weiter verfolgt. Stattdessen werden nun sukzessive Maßnahmen und Projekte in Teilbereichen geplant und umgesetzt.
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